Ein bunt zusammengewürfelte Truppe von 14 Kindern zwischen 6 und 13 Jahren machten sich am Samstag morgen auf den Weg Richtung Chapfensee. Erstmal war Gepäck schleppen und Massenlagerbezug im Pfadihüttli angesagt. Bald schon waren die Bettnachbarn ausgesucht und der Schlafsack ausgerollt. Ein Kennenlernspiel stand auf dem Programm. Dabei war bereits einiges über die Lagerteilnehmer zu erfahren...auch, dass wir wohl nicht jedem Lieblingstier begegnen würden. Oder wer rechnet schon in der Region Tamons mit einem Geparden oder schwarzen Panther?! Kein Problem, denn nun war erstmal Mittagessen angesagt und anschliessend erkunden der näheren Umgebung. Zvieripause gab‘s auf dem weichen Boden des Zauberwaldes. Was Tiere im Winter machen, ist eine Frage, die häufig gestellt wird. Aber was machen unsere einheimischen Tiere eigentlich im Sommer alles? Wie warnen sie einander und sichern so ihr überleben? Kurt hatte auf alle Fragen eine Antwort- und Fragen gab es reichlich. Auch die Spur einer Hirschkuh mit Kalb konnte genau betrachtet werden. Mit drei Steinen in der Hosentasche und der Frage was diese da sollen trat die fröhliche Gruppe den Heimweg an. Während die einen das Kochen auf Feuer versuchten, ohne dass oben Rauch aus dem Kamin trat, fragten sich die anderen, ob der Bodennebel im Keller normal sei und ob sie die Spaghettis wohl roh knabbern müssten! Eidechsen, Kröten und Heuschrecken verkürzten die Wartezeit und widererwarten stand dann das Nachtessen doch plötzlich auf dem nun rauchfreien Tisch!
Die Teilnehmer des ersten Birdlife-SL Jugendlagers
Trotz wohlig gefülltem Bauch hiess es nun an den Winter zu denken. Alle waren nämlich plötzlich Tannenhäher und es galt die gesammelten Steine unverkennbar zu verzieren und als Wintervorrat in der Umgebung zu verstecken. Eine Herausforderung: schliesslich soll man sie selber auch nach längerer Zeit wiederfinden, die Artgenossen aber nicht. Die Spielauflösung am nächsten Morgen zeigte, dass das gar nicht so einfach ist und bei weitem nicht alle Vorräte gefunden werden konnten – oder zumindest nicht vom eigentlichen Verstecker. Gut war es nur ein Spiel, nicht alle hätten nämlich den Winter überleben können.
Gestärkt mit falschen Eiern als Dessert zogen wir los für die Nachtexkursion. Reh, Fuchs und Hase zeigten sich in der Dämmerung. Bald aber war nicht mehr genug Licht für Beobachtungen vorhanden und wir konzentrierten uns auf Geräusche. Gar nicht so einfach Tiere heraus zu hören, wenn 17 Paar Füsse durch den Wald stapfen, die einen Husten haben und Windjacken rascheln. Ein erstauntes Reh machte sich mit Bellen bemerkbar und sogar ein Sperlingskauz war zu hören!
Weitere Sinne fordernd, machten wir uns im Dunkeln auf den Heimweg. Kichern in verschiedenen Tonlagen und zwischendurch ein „Au“ bestätigten uns, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Bloss hatten wir die löcherige Weide und die Disteln am Nachmittag noch anders wahr genommen!
Zeit das Massenlager zu beziehen und zu entscheiden, wer um 5.30 die Morgenexkusion antreten möchte. 9 Unverwüstliche wollten nichts verpassen. Nach einer kurzen aber doch recht ruhigen Nacht machten sie sich auf den Weg nach Tamons und wurden reichtlich belohnt. Steinböcke und Gämsen konnten bestaunt werden, Murmeltiere gehört und einige Vögel bestimmt werden! Auf jeden Fall kam genug Hunger und Gesprächsstoff für den Frühstückstisch zusammen.
Schon hiess es wieder packen und das Mittagessen in den verschiedenen Rucksäcken verteilen. Gemütliches Grillieren beim Hintersäss und Bächli stauen rundeten das rundum erlebnisreiche und schöne Wochenende ab! Beeindruckende 44 Tierarten konnten meist gesehen oder manchmal zumindest gehört werden. Müde aber zufrieden traten wir die Heimreise an. Danke allen Teilnehmern, es war ein tolles Wochenende mit euch!