Vogel des Jahres 2020


Neuntöter

Der Neuntöter, Vogel des Jahres 2020 von BirdLife Schweiz, benötigt Dornbüsche in Hecken als Nistplatz sowie Magerwiesen mit vielen Insekten für die Nahrungssuche. Um eine ganze Neuntöter-Population zu erhalten, müssen diese Elemente in der Landschaft in genügendem Umfang und Qualität vorhanden sein. Der Neuntöter ist deshalb ein guter Botschafter für die Ökologische Infrastruktur und für eine Landwirtschaft, die mit der Natur im Gleichgewicht ist. Wegen der höchst intensiven Nutzung des Kulturlandes haben sich die Bestände des Neuntöters in der Schweiz in den letzten 30 Jahren halbiert. Birdlife Sarganserland möchte zur Erhaltung dieser spannenden Vogelart beitragen und startet ein Förderungsprojekt. Demnächst werden wir weiter informieren. Sie können bereits jetzt mithelfen, indem sie jede Neuntöterbeobachtung entweder unter ornitho.ch oder einem Vorstandsmitglied melden.


Flussuferläuferfamilie zu Ruhe verholfen


Flussuferläufer - Bild von Christoph Meier-Zwicky

Auf einer Kiesbank in Bad Ragaz konnte dieses Jahr ein Flussuferläuferpaar erfolgreich brüten. Während eine der häufigsten Todesursachen von Flussuferläuferküken, nämlich das Hochwasser, derzeit nicht droht, so sind Störungen durch Freizeitnutzer der Kiesbänke derzeit besonders häufig und für die Limikolen schwierig. In Zusammenarbeit mit dem Rheinunternehmen und dem OV Bad Ragaz wurde die Kiesinsel deshalb nun gesperrt und entsprechend signalisiert. Erfreulicherweise halten sich die Besucher an diese Regeln.


Vereinsaktivitäten ruhen


Weder Flora und Fauna noch Landschaft und Lebensraum dominieren derzeit unsere Vereinsanlässe, sondern das Corona Virus, welches die üblichen Vereinsaktivitäten auf Eis legt. Gerne informieren wir Sie an dieser Stelle, sobald wieder Anlässe oder Kurse stattfinden können. Wir wünschen Ihnen in der Zwischenzeit Gesundheit, Weit- und Zuversicht.


Wasservögel in der Steinacher Bucht


Wie immer am 27. Dezember trafen sich einige wetterfeste Vogelbegeisterte am Bahnhof Sargans, dieses Jahr mit Ziel Steinach. Das Wetter zeigte sich zu Beginn nicht von der freundlichsten Seite, im Laufe des Vormittages liess der Niederschlag dann aber nach, so dass die Optik tolle Beobachtungen zuliessen.

So warteten im Steinacher Delta diverse Enten, Taucher und Möwen (welche dann fleissig im Detail bestimmt wurden) auf die Besucher aus dem Sarganserland. Danach wurden die Wintergäste in der Steinacher Bucht beobachtet: auch hier diverse Möwen, die schönen Spiess-, Löffel-, und verschiedene andere Enten, Bekassinen und ein grösserer Trupp Singschwäne. Zwischendurch huschten zudem noch Zilpzalp und Zaunkönig ganz nah durchs Unterholz.

Nach dem Aufwärmen über die Mittagspause konnten dann noch drei Prachttaucher weit draussen entdeckt werden - ein schöner Tageshöhepunkt. Die Zeit war dann leider schon so fortgeschritten, dass die Orni-Gruppe zügig den Zug erreichen musste.

Wir freuen uns schon jetzt auf die Wintervogelexkursion am 27.12.2020.


Entbuschung im Poli


herbstlicher Arbeitseinsatz

Heute waren einige Mitglieder von BirdLife Sarganserland im Flumser Poli im Einsatz. Bei stürmischem Föhn wurden junge Eichen, Föhren und Weisstannen freigestellt und nach Süden exponierte Flächen entbuscht. Mit diesem Einsatz sollen Tier- und Pflanzenarten gefördert werden, die lichte Waldflächen benötigen. Dank dem grossen und motiverten Einsatz der Gruppe konnten die geplanten Arbeiten schnell und höchst zufriedenstellend erledigt werden.

Herzlichen Dank allen Helferinnen und Helfer!


Naturtagung ein voller Erfolg!


Interessiertes Publikum an der Sarganserländer Naturtagung

Die 7. Sarganserländer Naturtagung wird uns in bester Erinnerung bleiben. Mit über 100 Besuchern konnten wir einen absoluten Besucherrekord verzeichnen! Antonia Ettwein von der Vogelwarte Sempach startete die Vortragsreihe mit einem interessanten Einblick in die systematische Erforschung des Weissrückenspechts. Mit viel Herzblut berichtete Livia Haag über Haselmaus, Hecke und Himbeer. Denkwürdig waren auch die beiden Referate nach der Pause. Während Martin Schuck aus Sicht des Artenschutzverantwortlichen von BirdLife Schweiz auf die Defizite der Landwirtschaftspolitik in Bezug auf die Bedürfnisse von Feld-und Wiesenvögeln hinwies, zeigte Bruno Inauen die Herausforderungen als Leiter des kantonalen Landwirtschaftsamt und die Stossrichtungen für die Zukunft auf. Ein herzliches Dankeschön allen Besuchern und den spannenden ReferentInnen.

 


Fleissige Helfer im School


viele Helfer packen an

Das Naturschutzgebiet School bei Sargans bietet bedeutenden Amphibien wie dem Kammmolch und vielen anderen Tier- und Pflanzenarten einen idealen Lebensraum. Damit die Qualität für die selten gewordenen Lebewesen langfristig erhalten bleibt, sind alljährlich Pflegemassnahmen nötig. Kürzlich war es wieder soweit. 18 Personen haben gemäht, geräumt und geschwitzt. Vielen herzlichen Dank!

 


Verkürztes Beobachtungswochenende


spannende Beobachtungen

Dauerregen verhinderte am ersten Oktobersamstag die Teilnahme am international koordinierten Eurobirdwatch. Umso mehr geschätzt wurden die trockenen Verhältnisse am Sonntag und auch der Besucheraufmarsch war zufriedenstellend. Die Führungen waren rege besucht, so auch von einem Eisvogel, einer Wasserralle, einem Zwergtaucher und von Teichhühnern. Ein herzliches Dankeschön an Denis Lorenz für die Führung und dem Festwirtschafts- und Bäckerteam um Manuela.

 


Ruhiges Zugvogelwochenende auf dem Kunkelspass mit einigen Höhenpunkten


Vogelzug

Am Wochenende vom 14. Und 15. September betrieb BirdLife Sarganserland einen Beobachtungsposten auf dem Kunkelspass (GR). Ziel war es, an diesen beiden Tagen den Vogelzug, durch Bestimmen und Zählen zu erfassen. Aufgrund der seit mehreren Tagen anhaltenden Hochdrucklage war über dem Pass nicht mit einem konzentrierten bzw. einem eher geringen Zug zu rechnen, da bei dieser Wetterlage die Vögel die Alpen oft hoch und direkt überfliegen ohne sich an die Täler halten zu müssen.

Trotzdem lief einiges. Am Samstagmorgen waren es die Rauchschwalben, die ohne Unterbruch zu Hunderten über die Lücke westlich des Garschlichopfs gegen Süden zogen. Auffällig waren auch herumstreunende Trupps von Eichelhähern, Tannenmeisen und Distelfinken. Am Nachmittag nach einer eher inaktiven Periode mit wenigen ziehenden Mehl- und Rauchschwalben und zwei jungen Wespenbussarden, zeigten sich als Höhepunkt des Tages über dem Taminser Älpli einige ziehende Rohrweihen und ein Trupp Kormorane die in V-Formation über den Pass zogen. Einige Greifvögel zogen so hoch über den Beobachtungsposten, dass sie auch mit dem Fernrohr nicht sicher bestimmt werden konnten.

Am meisten beeindruckten am Sonntag vor allem die Steinadler die Beobachtungsposten-Besucher. Die Zugaktivitäten beschränkten sich hauptsächlich auf Mehl- und Rauchschwalben. Ziehende Wespenbussarde und Rohrweihen konnten keine ausgemacht werden. Tageshöhepunkt war ein Fischadler, der den Pass in geringer Höhe und in schnellem Tempo überflog.

Der Kunkelspass war nicht nur wegen dem Vogelzug eine Reise wert. Überzeugt hat auch die Aussicht auf eine atemberaubende Landschaft zwischen dem Ringelspitz und dem Calanda-Massiv.

Artenliste:

Art 14.09.2019 15.09.2019
Alpendohle* 100 100
Alpenmeise 1 1
Alpensegler 0 10
Baumfalke 1 0
Bergpieper 1 0
Eichelhäher 15 20
Erlenzeisig 5 0
Felsenschwalbe 8 10
Fichtenkreuzschnabel 20 20
Fischadler 0 1
Grünspecht 2 1
Hänfling 10 10
Hausrotschwanz 2 2
Kolkrabe 9 3
Kormoran 13 0
Mäusebussard 3 8
Mehlschwalbe* 1500 200
Misteldrossel 20 20
Rabenkrähe 3 3
Rauchschwalbe* 2000 500
Ringeltaube 3 2
Rohrweihe 12 0
Schwarzspecht 2 0
Sperber 3 1
Stieglitz 20 30
Tannenhäher 2 2
Tannenmeise 20 0
Turmfalke 5 2
Wespenbussard 2 0
unbest. Greifvögel 4 3
Summe Individuenzahl 3786 949

*geschätzte Zahlen bei Alpendohlen, Mehl- und Rauchschwalben