Auf der Suche nach dem Gartenrotschwanz


Den Gartenrotschwanz fanden den Exkursionsteilenehmenden zwar nicht, dafür aber diesen singenden Wendehals in Heiligkreuz (Foto: Marianne Ryser)

Ist der Gartenrotschwanz aus dem Sarganserland verschwunden? Diese Frage stellt sich, wenn man die Beobachtungsmeldungen der letzten Jahre in unserer Region anschaut. Im vergangenen Jahr konnten keine Beobachtungen zur Brutzeit gemacht werden.

BirdLife Sarganserland lud Ende April zu einer Exkursion durch die ehemaligen Lebensräume dieser bis Ende der Sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts noch häufige Vogelart. Von der Amsel bis zum Zilzalp zeigten sich viele Arten singend auf dem frühmorgendlichen Spaziergang von Sargans nach Heiligkreuz. Auch die Zaunammer liess sich zumindest akustisch in zwei Revieren nachweisen. Besonders erfreulich war die Entdeckung eines Wendehalses, der für alle Exkursionsteilnehmenden gut sicht- und hörbar im von Rebflächen durchsetzten Heiligkreuz zuoberst in einem Kirschbaum und in einer Fichte seine wenig melodiösen aber umso lauteren Strophen sang.

Die Hoffnung den Gartenrotschwanz zu sehen bzw. dessen Gesang zu vernehmen, zerschlug sich leider im Laufe der Exkursion. Da die Brutsaison noch jung ist und aufgrund der ungünstigen Staulagen am Alpenhauptkamm ev. noch nicht alle Gartenrotschwänze aus dem Winterquartier in der Sahelzone südlich der Sahara ins Sarganserland zurückgekehrt sind, besteht noch Hoffnung.


Grau-weiss waren diesmal nur Möwen!


Eisvogel

Einst war die Jahresabschlussexkursion für richtig hartgesottene Birder. Ob das definitiv Tempi passati ist? Wer weiss… Die Bodensee Exkursion 2023 war jedenfalls eine für Geniesser, ob hart gesotten oder nicht. In weiter Ferne zeigte die Nebelwand wie es hätte sein können. In der Region Arbon – Steinach wurden die Teilnehmenden durch die Sonne verwöhnt. Dass dadurch die Vogelfarben manchmal schwierig zu erkennen waren, darf man deshalb wohl in die Kategorie «Luxusproblem» abschieben. Es ist aber trotzdem unbestritten und sogar bildlich belegt, dass uns ein Eisvogel beglückte, ebenso wie ein Mittelsäger, welcher in Ufernähe tauchte. Wer mehrheitlich weisse Vögel am Wasser nicht als «Möwen» im übertragenen Sinne in einen Topf schmeissen möchte, hatte zudem die Gelegenheit, nebeneinander Lach-, Sturm-, Steppen- und Mittelmeermöwen zu vergleichen. Die zurückgelegte Strecke diente wohl kaum der Wiederherstellung der Figur nach dem Festtagsschmaus. Über 40 beobachtete Vogelarten, welche den Puls höherschlagen lassen, sind aber sicherlich Ausrede genug!

Mittelsäger


Windenergie im Sarganserland


Bild: Marko Grothe via Pixabay

BirdLife Sarganserland hat mit interessierten Mitgliedern einen Themenabend zu Windenergie im Sarganserland durchgeführt um die Stimmung zu spüren und die kantonalen Vorschläge für Richtplanänderungen zu diskutieren. Basierend auf dieser Grundlage hat der Vorstand eine Stellungnahme eingereicht. Der Vorstand und die Teilnehmenden des Abends stehen grundsätzlich hinter der Energiepolitik des Bundes, werden als Naturschutzorganisation aber konkrete Projekte im Detail auf ihre unterschiedlichen Wirkungen prüfen.


Kalte Balz bei milden Temperaturen


Während ein Teil der Exkursionsteilnehmer*innen auf Zugvögel warten, beobachtet der andere Teil die Kalte Balz der Birkhähne unterhalb des Alppass (Foto: Hannes Schumacher)

Der Zug von Vögeln und Insekten über die Alpen war das Exkursionsthema vom 8. Oktober zum Alppass über dem Weisstannental. Eigentlich. Denn ziehende Vögel waren nur wenige zu beobachten. Abgesehen von einer grösseren Gruppe rastender Hausrotschwänze, umherstreifender Misteldrosseln, einem Turmfalken, einem Rotmilan, ein paar Buchfinken- und Erlenzeisigtrupps war kaum Zugbetrieb feststellbar. Normalerweise überfliegen zu dieser Jahreszeit viele Sing- und Greifvögel den Einschnitt in der Krete zum Gamidauerspitz. Das wochenlang sonnige und milde Wetter vor der Exkursion hatte offenbar dazu geführt, dass der Vogelzug an diesem Tag eher unspektakulär, weitgehend unsichtbar bzw. in grosser Höhe stattfand.

Was die Vögel eher nicht zeigten, zeigten aber die Admirale. Diese auffällig rot-schwarz-weiss gefärbten Tagfalter zogen einzeln und in grosser Zahl über den Alppass gegen Süden. Aus nächster Nähe und kurzer Fotodistanz liessen sich auch eine kleine Gruppe Tannenmeise auf einer kleinen Fichte beobachten. Diese der Kohlmeise stark ähnelnden Art gehört zu den Standvögeln, die die kalte Jahreszeit in ihren Brutrevieren verbringen. Aufgrund des nichtscheuen Verhaltens dieser kleinen lebendigen Vögel, kam trotzdem der, etwas gewagte, Verdacht auf, dass diese auf dem Zug aus Skandinavien auf dem Alppass eine Rast einlegten.

Zuerst aus der Weite, dann immer näher kommend war der Ruf balzender Birkhähne zu hören, die zu dieser Jahreszeit in der sogenannten Kalten Balz ihre Reviere gegenüber den Geschlechtsgenossen abstecken. Einer der Exkursionsteilnehmenden gelang schliesslich die Entdeckung und das Zeigen eines Hahns, der gut versteckt in Grüneschen seinen Balzruf vortrug. Drei Steinadler vollführten, offenbar im Revierstreit, beeindruckende Luftakrobatik. Auf dem Abstieg fanden die Teilnehmenden Federn vom Birkhahn und einen frischen Rupf einer geschlagenen Misteldrossel.

Trotz des dürftigen Zuggeschehens war einiges los auf dem Alppass. Den Teilnehmenden hat die Exkursion gefallen.

 


Lehrreiche Pilzexkursion


Am Samstag, 16. September 2023, fand unter der Leitung von Uli Hoppek, Pilzkontrolleur Werdenberg, eine Pilzexkursion im Raum Vermol statt. Bei bester Witterung schwärmten die Teilnehmenden in Kleingruppen in alle Richtungen aus, um möglichst viele verschiedene Pilze zu sammeln und an den vereinbarten Treffpunkt zurückzubringen.

In knapp zwei Stunden kam eine grosse Vielfalt an Exemplaren zusammen und alsbald wurden die Fundstücke nach ihren Eigenschaften eingeteilt. So wurden die Röhr-, Por- und Stäublinge von den Stacheln- und Lamellen- Pilzen getrennt und letztere gleich nochmals vielfach unterteilt. Besonderes Augenmerk wurde auf essbare Pilze gelegt, wobei Uli als ausgebildeter Krankenpfleger auch genauer erklären konnte, wie die verschiedenen Gifte der Giftpilze im menschlichen Körper wirken. Da die Gruppe viel Vorwissen und spezifische Fragen mitbrachte, dauerte die Exkursion etwas länger als geplant, war aber dafür umso interessanter.


1. Sarganserländer Pflanzentag


Bestimmt haben Sie schon von den Hochstämmer oder Sträuchertausch Aktionen im Sarganserland gehört. Dieses Jahr suchen dank der Zusammenarbeit der Sarganserländer Gemeinden mit BirdLife Sarganserland farbenfrohe Stauden neue Besitzer.

Nach dem Motto, «dr schneller isch der gschwinder» stehen Sarganserländerinnen und Sarganserländern am 23. September 137 Sets mit einheimischen Stauden zu Verfügung. Eine Bestellung ist ab sofort hier möglich.

Die Bezeichnung Staude wird umgangssprachlich auch für einen Strauch verwendet. Botanisch gesehen bezeichnet der Begriff allerdings eine Pflanze, welche nicht verholzt und mehrjährig ist. Eine typische Pflanze für einen Krautsaum also, den Übergang zwischen Hecke Blumenwiese.

Die Sets kosten CHF 30.-, umfassen 6 unterschiedliche Stauden und können am 23. September zwischen 9 und 11 Uhr im Werkhof Vilters abgeholt werden. Details zu den Stauden können sie untenstehenden Steckbriefen entnehmen.

Die Pflanzen werden in kleinen Töpfen abgegeben und können anschliessend in den Boden oder in grössere Pflanzgefässe gesetzt werden. Idealerweise steht pro Pflanze ca. ein halber Quadratmeter zu Verfügung. Regelmässiges Giessen während der Anwachszeit unterstützt das Wachstum. Ab dem 2. Jahr jeweils im Frühjahr zurückschneiden. Dies aus Rücksicht auf Vögel und Insekten, welche über den Winter noch Samen und Früchten nutzen können.

Je vielfältiger der Bewuchs durch einheimische Pflanzen, umso wertvoller, aber auch robuster ist die Gartengestaltung. Unterschiedliche Blühzeitpunkte erfreuen nicht nur das Auge, sondern bieten auch durchgehend Nahrung und Unterschlupf.

Pflanzensteckbriefe.pdf


Feldornithologiekurs von 2023 - 2025


Sie interessieren sich für die heimische Vogelwelt, können die häufigsten einheimischen Brutvögel bereits bestimmen, aber möchten ihr Wissen noch vertiefen? Dann ist unser Feldornithologiekurs genau das Richtige für Sie. Anmeldeschluss ist am 15. September, Kursbeginn am 31. Oktober. Nebst den theoretischen Grundlagen können Sie von geführten Exkursionen in unterschiedlichste Gebiete profitieren und dabei auch lernen, häufige Vögel am Gesang zu erkennen. 

Die Anmeldefrist ist leider schon verstrichen, bei Interesse melden sie sich bitte bei uns, der nächste Kurs findet bestimmt bald statt.


Projekt - Herbstzug im Oberen Sarganserland und in Nordbünden


Die Ornithologische Arbeitsgruppe Graubünden und BirdLife Sarganserland möchten in einem gemeinsamen Projekt mehr über die Zugwege am Fläscherberg und im Raum zwischen dem Weisstannental und dem Churer Rheintal herausfinden. Dieses Gebiet in den Nordalpen ist für alpenquerende Zugvögel bedeutend, allerdings ist noch nicht genug darüber bekannt. Das Projektteam freut sich über Mithilfe.

Weitere Details können den beigelegten Dokumenten entnommen werden.


Wasservogelexkursion nach Klingnau


Die traditionelle Wasservogelexkursion ging diesmal an den Klingnauer Stausee und obwohl sie schon um 07:20 Uhr in Sargans startete schlossen sich fast zehn Teilnehmende der munteren Truppe an.
Die Temperaturen waren ungewöhnlich hoch und die Sonne zeigte sich, so dass die Beobachtungen insgesammt genossen werden konnten. Insbesondere zeigte sich ein Seidenreiher überhaupt nicht scheu und die in grosser Zahl fliegenden und sitzenden Eisvögel trugen zu einer gelungenen Exkursion bei.