Wasservogelzählung am Alpenrhein


Im November und Januar finden schweizweit Wasservogelzählungen an den grösseren Gewässern statt.  Ziel der Zählung ist es, allfällige Veränderungen in der Artzusammensetzung und den Beständen feststellen zu können.


Seit Jahren sind zwei Teams auf der Strecke zwischen Bad Ragaz und Sevelen unterwegs, um die Vögel im Alpenrhein zu erfassen. Hier das Ergebnis an der Strecke  Trübbach Sevelen:

Teilnehmer:
Sechs

Wetter:
Regen, starker S-Wind, 10°C

Beobachtete Vogelarten (Wasservögel & andere):
Bachstelze, Bergpieper, Bergstelze, Blaumeise, Buchfink, Gartenbaumläufer, Gimpel, Goldammer, Graureiher, Kohlmeise, Kolkrabe, Krickente, Mäusebussard, Rabenkrähe, Strassentaube, Tannenmeise, Turmdohle, Turmfalke, Wacholderdrossel, Wasseramsel.

Die nächste nationale Zählung findet am 14. Januar 2018 statt.


"Durchgangsheim" oder fast schon sommerlicher Winterschlafplatz?


Diese Frage steht derzeit in der Sarganser Rheinau im Raum. Bereits seit dem 4. September logieren gegen 30 Rotmilane in einem Windschutzstreifen im Raum Baschär-Aeuli. Die gemischte Gruppe aus diesjährigen und älteren Individuen schwärmt tagsüber zur Nahrungssuche aus und kehrt jeweils abends auf die gleichen 3-4 Bäume zurück um dort die Nacht zu verbringen. Anders als am Winterschlafplatz beobachtet, wechseln sie nicht erst in der Dämmerung von einem Sammelplatz gemeinsam zum Schlafplatz, sondern lassen sich bereits am frühen Abend definitiv nieder und verlassen den Schlafplatz auch etwas später am Morgen. Wir freuen uns über alle Rotmilanmeldungen in der Region und wären dankbar um eine Angabe der Uhrzeit, um das Verhalten genauer verfolgen zu können. Wir freuen uns bereits jetzt auf das Referat von Rotmilanforscher Adrian Aebischer an der Naturtagung um noch mehr über die eleganten Flieger zu erfahren!


Staunende Kinderaugen am Rheindamm


"Die heutige Jugend sitzt nur vor dem Bildschirm und spielt". Eine Einschätzung, die man immer wieder hört. Mag sein, dass das auf viele zutrifft. Glücklicherweise gibt es aber für jeden unserer Anlässe auch immer interessierte, frischlufthungrige junge Menschen, die mit Haut und Haar in ein Naturthema eintauchen. So kürzlich auch in die Welt der Schmetterlinge.Trotz beinahe 10 Jahre Altersdifferenz unter den Kindern wurde gemeinsam mit dem Schmetterlingsnetz Insekten gefangen und bestimmt. Martin Frehner zeigte das richtige Handling und wusste zu allem gefangenen etwas spannendes zu erzählen. Auch über Beifänge wie das grüne Heupferd oder eine Skorpionfliege wusste er spannendes zu berichten. Was gibt es schöneres, als am wohlletzten sommerlichen Nachmittag des Jahres einer solch motivierten Gruppe Kinder und Jugendlicher beim interessierten Streifen durch die Natur zu zuschauen!


Es ist nicht alles Gold wert, was gelb blüht


Diesem Motto folgend wird im Kiesfang Vilters weiterhin mit mehreren Einsätzen der wuchernde Fremdling oder eben wie es in der Fachsprache heisst der invasive Neophyt "Goldrute" bekämpft. Es braucht mehrere Jahre intensiven Einsatz, im Idealfall durch das Ziehen der Pflanze inklusive Wurzel vor der Blüte um die Bestände einzudämmen. In einem klar definierten Naturschutzgebiet wie dem Kiesfang Vilters ist dies zwar ein Herausforderung, aber mit der Unterstützung vieler helfender Hände machbar. Sehr wichtig wäre allerdings, dass die Neophyten Bestände auch im Bereich der Bahnlinien und Strassen nachhaltig bekämpft werden.


Vielseitige botanische Perlen am Rheindamm


Bei guten Bedingungen konnten die Teilnehmer des Orchideenkurses im Sarganserland heimische Arten kennenlernen. Gekonnt vermittelte Regina Jöhl das theoretische Rüstzeug für die nachmittägliche Exkursion. Schliesslich muss man erst einmal wissen, was Orchideen ausmacht und was eben nicht. Einige Exemplare konnten am Nachmittag dann auch gerade bestaunt werden. Diskret im Wald stand ein Grosses Zweiblatt und musste erst entdeckt werden. Das viel auffälligere Helm-Knabenkraut konnte gerade zu Dutzenden in unterschiedlichen Farbtönen bestaunt werden. Auch die Hummel-Ragwurz verstand es gekonnt, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Dass sie nicht immer einen süssen Duft verströmt, bewiess die Honigorchis. Während sie am Abend zuvor unseren Leiter Thomas Stähli noch damit beeindruckte, wollte sie heute Nachmittag die Teilnehmer trotz Kniefall nicht beglücken. Erklärungsbedürftig war der Name des langblättrigen Waldvögleins. Viel einfacher war es ein gutes Dutzend davon schön blühend zu finden. Zur Rückkehr in wenigen Wochen ermunterte die Spitzorchis, ragten doch erst kleine Knospen zwischen den Blättern hervor. Eines ist gewiss, die Teilnehmer werden in Zukunft mit einem anderen Blickwinkel den Rheindamm entlang gehen und die vielfältigen Pflanzen der Magerwiesen nach Orchideen absuchen.

Der Rheindamm bietet dem interessierten Beobachter einiges


Von Kammmolch bis Ringelnatter


Nachtaktive Naturfreunde begaben sich zu später Stunde in ein, auf den ersten Blick eher lebensfeindliches Umfeld: zwischen den Park und Ride Parkplatz und die Geleise am Bahnhof Sargans. Doch der Optimismus von Kursleiter Andreas Rotach war ansteckend und die vorgefundene Amphibienvielfalt und -menge beeindruckend. Berg-,Teich- und Kammmolche konnten im Schein der Stirnlampe bewundert werden. Auch Blutegel und sogar eine Ringelnatter faszinierten die Teilnehmer, ob Kind oder Rentnerin, gleichermassen. Keine Frage, was tagsüber wie ein unscheinbarer Kanal wirkt, erwacht nachts zum Leben!


Amphibien Abend


Dass Amphibien feucht und nass mögen ist eine Sache. Dass zur Zeit der geplanten Exkursion im Anschluss an den Theorieteil Schneeregen fällt, überspannt den Bogen aber. Dies ermöglicht den Teilnehmern dieses Kurzkurses das erworbene Wissen über Kröten, Frosch und Co setzen zu lassen und anhand des abgegebenen Blattes die Molchbestimmung in Theorie zu üben, bevor dann nächsten Donnerstag, hoffentlich bei besseren Bedingungen, die Exkursion doch noch stattfinden kann. Im Schein der Stirnlampe wird im Bahngraben Sargans ab 21 Uhr das Bestimmen von Amphibien geübt. Interessierte können sich bei Ursina Wüst noch anmelden unter 079 236 56 79 oder jugend@birdlife-sl.ch.


Trüber Himmel wird durch ornithologische Leckerbissen erhellt!


Gänsegeier, Wiesenweihe, Kampfläufer, Braunkehlchen, Steinschmätzer, Schafstelzen... die Temperaturen der letzten Aprilwoche mögen nicht zum Rausgehen locken. Schaut man auf die Liste der beobachteten Arten kann sich das schnell ändern. Einmal mehr zeigt es sich, dass das Sarganserland an einer interessanten Zugvogelstrecke liegt!
Beobachten ist das eine, melden das andere. Eine Erfassung der Beobachtung ermöglicht interessante Statistiken und ist für wirkungsvolle Schutzmassnahmen unerlässlich. Bitte geben Sie also ihre Beobachtung unter www.onitho.ch ein. Eine Zusammenfassung der regionalen Meldungen ist auf unserer Homepage ersichtlich.


Samenbomben bauen


Ferienprogramm für Spontane bot die Jugendgruppe in den Frühlingsferien. Auf dem dazu idealen Spielplatz im Kiesfang Vilters wurden Samenbomben gebaut. Aus Erde, Ton und einer einheimischen Samenmischung wurden Kugeln oder zum Teil sogar Vögel oder andere kleine Kunstwerke geformt und getrocknet. Diese können nun an günstigen Orten ausgelegt oder zu Hause auch in Töpfchen oder Kistchen gepflanzt werden. Da Arten, welche besonders wertvoll für Wildbienen und Schmetterlinge sind, darunter sind, lohnt es sich, die Blumen genau zu beobachten.
Unter allen Einsendern eines Bildes mit Blume und Insekt wird anfangs August eine Exkursion verlost.


Grosses Interesse am Kurzkurs Schalenwild


Gämse, Hirsch & Co interessieren. Dies hat der grosse Besucheraufmarsch am ersten Birdlife Sarganserland Kurzkurs gezeigt. Vor vollen Rängen präsentierte Wildhüter Rolf Wildhaber mit viel Herzblut den Steinbock und seine Eigenheiten sowie Details über das Gamswild, deren Bestandeszahlen rückläufig sind und im Auge behalten werden müssen. Den Rehbestand zu erfassen ist eine ungleich schwierigere Aufgabe, aber gemäss Dominik Thiel, Leiter des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei auch nicht prioritär. Deutlich spürbar ist bei dieser Schalenwildart die Anwesenheit des Luches in einem Revier. Grössere Verbissschäden in Wäldern erfordern allerdings eine enge Zusammenarbeit zwischen Forst und Wildhut resp. Jagd. Die Bejagung des Schwarzwildes ist eine der grossen Herausforderungen in unserem Kanton. Die präsentierten Reproduktionszahlen zeigen das eindrücklich auf: 300% beträgt sie beim Wildschwein, lediglich 10% beim Steinbock!
Gezielt geforscht wird in unserem Kanton auch beim Rothirsch. Das Wanderverhalten dieser Wildart wird mittels Besenderung aufgezeichnet und ausgewertet. Im Gegensatz zum Reh können Hirsche mit einer Ungenauigkeit von lediglich etwa 20-25% gut gezählt werden und damit auch eine präzise Planung der Bejagung vorgenommen werden. Glücklicherweise wurden in unserem Kanton noch keine tuberkulosekranken Hirsche festgestellt. Es bleibt die Hoffnung, dass das so bleibt.