Mit Rheinau Giessen vom 5.-13. Mai 23 an der SIGA


Bereits zum vierten Mal ist unser Verein an der SIGA-Messe vertreten, auch diesen Mai wieder in bekannter Kombination mit Rheinau Giessen. Wir freuen uns auf zahlreiche BesucherInnen, aber auch Helfende vor und hinter den Kulissen. Wer Freude und Zeit hat uns zu unterstützen, meldet sich bitte bei Ursina Wüst (ursina.wuest(ät)pingu-net.ch)


Ornithologische Vertiefung und Exkursionsleiterkurs


Für Feldornithologinnen und Feldornithologen bietet sich die Gelegenheit, ihr Wissen zu vertiefen und, bei Bedarf, auch ihre Methodik und Didaktikkenntnisse zu verbessern um attraktive und lehrreiche Exkursionen leiten zu können. Diese beiden Kursen starten im August 2022 und werden in Zusammenarbeit mit der Ornithologischen Arbeitsgruppe Graubünden durchgeführt.

Ausschreibung


Sträuchertausch- und Hochstammaktion 2022


Für das Jahr 2022 ist im Sarganserland wieder die Abgabe von kostengünstigen Hochstammobstbäumen geplant, diesmal zeitgleich mit einer weiteren Auflage der Sträuchertauschaktion. Damit Sie Ihre Pflanzungen für nächstes Jahr optimal planen können, können Sie hier bereits einen Blick auf Musterbestellblätter für Obstbäume oder Sträucher werfen. Für Fragen steht Ihnen unserer Co-Präsidium niklaus.good@bluewin.ch und ursina.wuest@pingu-net.ch gerne zu Verfügung.


Über den Alppass


Zog auch über den Alppass. Kornweihenweibchen (Bild: Kositoes)

Am Sonntag, 17. Oktober 2021 richtete Birdlife Sarganserland bei perfekten Herbstwetter mit überwältigenden Aussichten auf herbstlich bunte Wälder, Täler und leicht verschneite Berggipfel auf dem Alppass einen Beobachtungsposten ein. Das erklärte Ziel war es, neben den lokalen und ziehenden Vögeln wurden auch Insekten zu beobachten, die den kleinen Übergang hoch über dem Weisstannental überflogen.

Der Admiral mit seiner unverwechselbaren rot-schwarz-weissen Flügelfärbung war der auffälligste und häufigste Tagfalter, der segelnd und flatternd in unmittelbarer Nähe an den Beobachtenden vorbeizog. Von dieser Wanderfalterart ist bekannt, dass sie im Herbst und im Frühling über die Alpenpässe zieht. Entdeckt wurde mit dem Kleinen Fuchs eine andere Tagfalterart. Zu sehen waren auch Heidelibellen, die kleine Insekten über dem Alppass jagten.

Bei den Vögeln waren es Buchfinken und Erlenzeisige, die das Zuggeschehen dominierten. Sie überflogen den Alppass in unterschiedlich grossen Trupps. Manchmal im für die Bestimmung ungünstigen Gegenlicht. Ihre charakteristischen Flugrufe ermöglichten dann aber oft die Bestimmung. Ein durchziehendes Kornweihen-Weibchen bildete einen Höhepunkt des Tages. Diese Greifvogelart ist nur selten im Sarganserland zu sehen.

Auffallend waren auch die nicht mehr festgestellten Arten. So waren weder Rauch- noch Mehlschwalben zu entdecken. Die haben auf ihrem Zug ins südliche Afrika die Alpen wohl längst hinter sich gelassen. Auch die im Sommer im Gebiet Vermii-Alppass allgegenwärtigen Ringdrosseln hatten die gute Witterung in der ersten Oktoberhälfte genutzt und sind bereits in ihre Winterquartiere im Mittelmeerraum abgezogen.


Herausforderung EuroBirdwatch


Niederschlagsfreie Wetterprognose für das BirdWatch-Wochenende! Welche Erleichterung, kein Zelt stellen zu müssen oder gar an eine Absage wegen Regens denken zu müssen. Die wunderschöne Lage des Sarganserlandes bringt allerdings noch andere Herausforderungen mit sich. Bläst der Föhn, hält er uns zwar den Regen vom Leib, allerdings übertreibt er es bisweilen auch etwas und nimmt stürmische Züge an. Genau das zwang uns zu einer Absage der Zugvogelbeobachtung am Sonntag. Zum einen würden keine Zugvögel den Kampf gegen den Wind aufnehmen wollen, zum anderen befinden wir uns im Kiesfang Vilters jeweils unter Bäumen, was bei einer Sturmwarnung nicht vertretbar wäre. Es galt also, den Samstag doppelt zu geniessen. Mit etwa 65 Besuchern konnte dem Austausch unter Gleichgesinnten rege gefrönt werden. Während uns die schwierig zu zählenden Mehl- und Rauschwalben, welche uns schwindlig flogen, ihre Herkunft nicht verrieten, freuten wir uns über die unterschiedlichen «Neststandorte» der Ornithologinnen und Ornithologen: von Prättigau bis Flawil, über Wädenswil bis sogar Basel. Letzterer ehrte uns besonders, er war nämlich von unserer BirdLife Schweiz Präsidentin, Suzanne Oberer-Kundert zu vernehmen. Vielen Dank für den Ausflug ins Sarganserland!


Atemberaubende Vorbeiflüge auf Tamons


Kein Zugvogel aber trotzdem: Auch der tiefe Vorbeiflug dieses Bartgeiers bei der Vogelzugbeobachtung auf Tamons hat die Teilnehmenden sehr beeindruckt (Bild: Peter Giger, Walenstadt)

Am Sonntag, 5. September 2021 lud Birdlife Sarganserland zur Vogelzugbeobachtung auf Tamons ein. Bei schönstem Wetter und angenehmen Temperaturen wurde durchziehende Vögel bestimmt und gezählt. Auch die lokalen Vögel wurden genauer unter die Lupe genommen und notiert.

Am häufigsten wurden Rauch- und Mehlschwalben beobachtet. Bei den Greifvögel waren es die Sperber, die zahlenmässig die Liste anführten. Eindrücklich zeigten sich verschiedene Steinadler in verschiedenen Höhen, manchmal auch im Tiefflug über den Murmeltieren unweit des Beobachtungspostens. Bei den Drosseln fielen die Wacholder- , die Ring- und die Misteldrosseln mit ihren Rufen auf. Wobei diese beiden Arten mit dem Abzug bei dem aktuell guten Angebot an Beerennahrung wohl noch ein paar Wochen zuwarten. Kleine Schwärme von Zitronenzeisigen überflogen den Beobachtungsposten ebenso wie laut rufende Fichtenkreuzschnäbel.

Abgesehen von den zahlreich ziehenden Sperbern war der Durchzug von in den Süden ziehenden Greifvögeln eher bescheiden. Einzig zwei diesjährige Rohrweihen überflogen den Beobachtungsposten. Entgegen den Erwartungen wurden keine durchziehenden Wespenbussarde festgestellt. Vor allem die Absolventen des vor kurzem abgeschlossenen Feldornithologiekurses hätten die eher seltene Art gerne aus der Nähe betrachtet und dabei die Merkmalsunterschiede zu den anwesenden Mäusebussarden verglichen.

Als bereits alle Beobachter*innen den Rucksack für den Rückweg gepackt hatten, sorgte ein Bartgeier, der in wenigen Metern Distanz am Beobachtungsposten vorbeiflog, für den krönenden Abschluss des erlebnisreiche Tages.

Alpenmeise Kolkrabe Rotmilan
Bartgeier Mäusebussard Steinadler
Bluthänfling Mehlschwalbe Sperber
Eichelhäher Misteldrossel Tannenhäher
Felsenschwalbe Rauchschwalbe Tannenmeise
Fichtenkreuzschnabel Ringdrossel Turmfalke
Haubenmeise Rohrweihe Wacholderdrossel

Exkursion nach Yverdon les Bains


Noch im Dunkeln am Morgen um 5.30 Uhr trafen sich 6 gut gelaunte Ornithologinnen am Bahnhof Sargans. Die 3 stündige Fahrt nach Yverdon les Bains am Neuenburgersee, war kurzweilig und bereits lehrreich. Bestimmungsübungen anhand von Bildern liessen uns bereits in die Welt der Limikolen eintauchen. Nach der Ankunft konnten die überfluteten Felder in einem halbstündigen Fussmarsch einfach erreicht werden. Erstaunlich, dass ein überschwemmtes Feld (wie man sah ein abgeernteter Rüebliacker) im intensiven Landwirtschaftsland für so viele Vögel, vor allem Limikolen, attraktiv ist.

Sand- und Flussregenpfeifer, Bruch- und Waldwasserläufer, Kampfläufer und Grünschenkel, Zwergstrandläufer und Flussuferläufer liessen sich aus nächster Nähe beobachten. Vom angrenzenden renaturierten Kanal Thiele begleitete ein Schwarm Uferschwalben unseren Aufenthalt.

Nach einer kurzen Mittagspause spazierten wir dem Thielekanal entlang zum Naturschutzgebiet Les Vernes am Neuenburgersee. Einige weitere Limikolenarten, Rotschenkel, Alpenstrandläufer und Grünschenkel, liessen sich beobachten. Die Bestimmung der Entenarten in verschiedenen Alters- und Mauserstadien, waren eine Herausforderung. Krick-, Knäk-, Spiess-, Schnatter-, und Löffelente sind nur einige davon. Mehrere Silber- und Seidenreiher liessen sich in Grösse und Fussfarbe vergleichen und der aus der Ferne vermeintliche Schwarzmilan entpuppte sich als Rohrweihe. Den Abschluss bildeten noch 2 Schwarzkopfmöwen im Jugendkleid inmitten von Lach und Mittelmeermöwen in allen Altersstadien.

Die doch recht weite Reise hat sich für uns alle gelohnt, schönes Wetter, spannende Beobachtungen und angeregtes fachsimpeln lassen uns zufrieden heimkehren. Es stellt sich uns noch die Frage ob so ein Projekt nicht auch in unserer Region zu verwirklichen wäre.

Bericht: Ladina Müller und Berta Eberherr Eicher


Gar nicht wasserscheu...


Was wir vom Biber wissen, gilt auch für die Teilnehmenden der Biberexkursion im Kiesfang Vilters. Wasser, in diesem Fall Regen, konnte sie nicht aufhalten. Nach Ausführungen darüber, weshalb Biber ausgestorben sind und wie ihre Rückkehr schliesslich glückte, führte Ursina Wüst die Interessierten auf eine Spurensuche um den Kiesfang. Nach weiteren Ausführungen über die ausgeklügelte Anatomie und die vielfältigen Verhaltensweisen des Grossnagers war erstmal warten auf eine Sichtung angesagt. Die Kapazität des Beobachtungsturms wurde auf beiden Stockwerken ausgereizt und die Geduld schliesslich auch belohnt. Mit schönen Beobachtungen der geschäftigen Kiesfangbewohner konnte der Abend gemütlich ausklingen.